Wirkungen des Baumharzes - Harz (Pech) als Volksheilmittel
Das Wort Pech stammt aus dem Althochdeutschen „Peh“ (lateinisch Pix).
Schon die alten Griechen und Römer verwendeten das Harz als Heilmittel. Es wurde bei Erkältungskrankheiten der oberen Atemwege ebenso angewendet wie bei Frauenleiden, Kopf,- Zahn- und Ohrenschmerzen, Schwindel, als Heil- und Wundbalsam (bei offenen Wunden ebenso wie bei Eiterungen) , bei Harnwegsinfekten und Harnverhaltungen als treibendes Mittel. Als hilfreich gilt das Pech bis heute gegen jede Form von Entzündung wie z.B. Gelenksentzündung, Arthritis, Ischias, aber auch gegen Geschwüre, Fußpilz, Fieberblasen, Hauterkrankungen, Hämmorhoiden, Muskelverspannungen, trockene und harte Haut uvam.
Die Griechen haben es gegen Vergiftungen verwendet, die Inder nahmen es sogar bei Schlangenbissen.
Bei uns kannte man bereits im 12. Jahrhundert die Anwendung von Harz als Hustenmittel und bei Nieren-Blasen-Leiden.
Jeder Pecherhaushalt stellte früher eine Pechsalbe ebenso selbst her wie eine mit Harz zubereitete Haushaltsseife. Harzpflaster war ein beliebtes Rheumamittel. Räucherungen mit Harz und Rinde praktizierte schon der Begründer der Medizin, Hippokrates.
Heute kann man das Pechen in Workshops erlernen, die von KEAföhrenen-Pechern angeboten werden. Dabei wird auch die Herstellung von Pechbalsam, dem alten Hausmittel, gezeigt und von den TeilnehmerInnen selbst hergestellt.
Seit der Übernahme des letzten föhrenharzverarbeitenden Betriebes in Europa Anfang der 1990er Jahre, dem Pecherhof in Hernstein, wird dort noch Rohharz in kleinem Rahmen zu zahlreichen Produkten verarbeitet. Dort wird auch das Saupech hergestellt, das bei der Schweineschlachtung zum leichteren Entfernen der Borsten verwendet wird, aber ebenso Natur-Holzbalsam, Terpentin, ätherisches Schwarzkiefer-Duftöl, Räucherwerk uam.
Die Pecherei erlebt nun wieder eine kleine Renaissance. Pecher stellen wieder verschiedene Naturprodukte aus dem Pech (Harz) her und zahlreiche Einzelproduzenten verwenden es für unterschiedliche moderne Produkte und Anwendungen.
Lange Geschichte
der Harzgewinnung
Von der Wiege der Menschheit
Kulturerbe Pecherei
in Niederösterreich
Überliefertes Handwerk mit Tradition
Wirkungen
des Baumharzes
Ein altbewährtes Hausmittel
Pech - das Gold
der Schwarzföhren
Gefragter Rohstoff mit hohem Wert
Verwendet wurde das Harz als schon in der Frühzeit z.B. als Klebe- und Dichtmittel (Vorratsgefäße, Schiffbau) ebenso wie als Pechfackel und später als Geigenharz.
Heute verwenden mehr als 60 der größten Symphonieorchester der Welt das Geigenharz aus unserer Region zum Bestreichen der Geigenbögen (Kolophonium).
Es gilt als das qualitativ beste Kolophonium der Welt .
Immaterielles Kulturerbe Pecherei in Niederösterreich
Im Jahr 2011 wurde das überlieferte Handwerk der Pecherei in Niederösterreich auf Initiative der "Arbeitsgemeinschaft Niederösterreichische Pecherstraße" in das Nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Österreichischen UNESCO-Kommission aufgenommen.
Nähere Informationen zu dieser Anerkennung auf der Seite der Österreichischen UNESCO-Kommission.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein
und pflegen das immaterielle UNESCO-Kulturerbe Pecherei*
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Die KEAföhrenen • IBAN:• AT043293700008135469 BIC: RLNWATWWWRN
*Die Pecherei in Niederösterreich wurde im Jahr 2011 von der Österreichischen
UNESCO-Kommission in das nationale Verzeichnis als immaterielles Kulturerbe aufgenommen.